Garteln mit dem Mond

Unsere Gartenfachberater berichten. von Alfrd Schrempf Gartenfachberater SV Attnang- Puchheim, Schwanenstadt u. Umg.

 


Bei meinen bisherigen Vorträgen zum Thema „Garteln mit dem Mond“ stellte sich oftmals nachstehende Frage. Diese ausführlich zu beantworten und verständlich zu erklären, dauerte (incl. Diskussion) oftmals genau so lange wie der Vortrag selbst.

Warum gibt es zwischen manchen Mondkalendern auffällige Unterschiede?

Vergleicht man verschiedene Mondkalender, so stellt man fest, dass manche voneinander teils auffällige Abweichungen zeigen. Mögliche Ursachen dafür werden nachfolgend dargestellt:

Alle Mondkalender wurden fast ausnahmslos nach den gleichen Methoden berechnet, nämlich nach dem Stand des Mondes im Tierkreis, nach dem Frühlingspunkt. Zu allen Zeiten nun war es den Kalendermachern möglich, den Übergang zwischen einem Tierkreiszeichen zum nächsten auf die Minute genau zu berechnen.

 

Wann wechselt der Mond ins nächste Tierkreiszeichen?

Nachdem der Mondstand seit Menschengedenken immer nur für ganze Tage angegeben wird, muss man sich entscheiden, welchen "Stich-Augenblick" man wählt. Und hier gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Wähle ich das Tierkreiszeichen, in dem der Mond um Mitternacht oder um 12 Uhr Mittag steht? Üblicherweise erfolgt die Berechnung ausgehend vom Zeitpunkt Mitternacht.

 

Hier verbirgt sich also der Hauptgrund für manche Kalenderunterschiede - nämlich in der Wahl der "Stich-Minute" und in der überflüssigen Angabe der Minute des Übergangs. Letztere wirkt auf die meisten "Anwender" eher abschreckend. Das Wissen ist viel zu wertvoll, um es komplizierter zu machen als es ist. Zum einen erfolgt der Übergang der Wirkkräfte allmählich, niemals von einer Sekunde zur anderen! Die Einflüsse, die der Mondstand im Tierkreis anzeigt, überlappen und vermischen sich, besonders, wenn im Kalender ein Zeichen drei Tage hintereinander angegeben ist.

Dann ist meist am ersten oder am dritten Tag die Kraft des benachbarten Zeichens noch oder schon stark zu spüren. Gott arbeitet nicht wie eine Krämerseele und zwingt uns, Tomaten erfolgreich nur bis 10.47 Uhr vormittags zu pflanzen, während er um 10.49 gesetzte Tomaten benachteiligt.

 

Tierkreiszeichen und Sternbild:

Ein Grund für die Kalenderunterschiede ist gleichzeitig auch einer der Hauptgründe dafür, warum das Mondwissen im Laufe der Geschichte immer wieder an Stellenwert verlor. Zwischen einem Tierkreiszeichen und dem gleichnamigen Sternbild droben am Nachthimmel besteht nämlich ein Unterschied. Die Sternbilder besitzen unterschiedlich große Ausdehnungen, während der gedachte Tierkreis in zwölf genau gleich große 30°-"Kuchenstücke" eingeteilt ist, die mit den Sternbildern nur die Namen gemeinsam haben.

So ist beispielsweise das Sternbild Waage nur halb so groß wie das Sternbild Jungfrau. Hinzu kommt, dass die gültige Berechnung der Tierkreiszeichen immer gleich ist, während der Mond aufgrund der sogenannten Präzession wie eine fehlerhafte Uhr etwas "vorgeht". Das sorgt dafür, dass er im Laufe von 28.000 Jahren einmal durch alle Sternbilder vorgegangen ist und erst in etwa 25.500 Jahren wieder ziemlich genau die gleiche Position einnimmt wie der Mond im Tierkreis. Deshalb besteht für das geübte Auge ein heute schon merklicher Unterschied zwischen dem astronomischen Stand des Mondes am Himmel und dem Stand des Mondes im Tierkreis, wie in die Mondkalender angeben.

Aber das war zu allen Zeiten bekannt:
Seit Jahrtausenden hatten die Kalendermacher das Wissen und die Chance, diese Abweichung in die Mondkalender mit einzubeziehen. Unsere Vorfahren waren ja große Meister in der Berechnung von Gestirnsständen und Umlaufbahnen. Aus gutem Grund jedoch hatten sie keine Veranlassung, die Berechnungsgrundlagen der Mondkalender zu ändern. Denn nicht der Stand des Mondes am Himmel zählt, sondern die Antwort auf die Frage:

Wann herrscht auf der Erde die Löwe-Energie, um Getreide in feuchte Böden zu säen?
Wann kommt mir die Steinbock-Energie zu Hilfe, um Zaunpfosten zu setzen?

 

 


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