Der Steinpilz und sein ungeliebter Verwandter

Schwammerlzeit, Steinpilz, Gallenröhrling

 


Ein Herrenpilz kommt selten allein

Ihre Beliebtheit liegt wohl am vorzüglichen Geschmack, aber scheinbar auch am unverwechselbaren Erscheinungsbild: Viele Menschen glauben, Steinpilze risikolos suchen zu können. Doch Vorsicht ist geboten, gibt es da doch den ungenießbaren Gallenröhrling, der auf den ersten Blick dem Steinpilz zum Verwechseln ähnlich sieht. Es ist daher ratsam, sich die Unterscheidungsmerkmale genau einzuprägen, denn ein einziger Gallenröhrling verdirbt aufgrund seiner Bitterkeit das gesamte Pilzgericht, was ihm unter Kennern auch den Namen Bitterpilz eingebracht hat.

Der Steinpilz (Boletus edulis), auch Herrenpilz genannt, ist der wohl beliebteste und gleichzeitig bekannteste Pilz bei uns. Die Gattungsbezeichnung Boletus leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „bester Speisepilz“, edulis heißt „essbar“. Die deutsche Bezeichnung „Steinpilz“ geht auf sein sehr festes, beinahe steinhartes Fleisch zurück.

Vorkommen

Der Steinpilz wächst sowohl unter  Laubbäumen wie Eichen und  Buchen als auch unter Nadelbäumen  wie Fichten und Kiefern. An diesen Standorten findet man die Pilze vor allem nach spätsommerlichen oder herbstlichen Gewittern, manchmal erscheint der Fichtensteinpilz schon im Juni. Sammeln Sie nur junge, frische Fruchtkörper! Mit fortschreitendem Alter werden die Pilze weich, oft wurmstichig und sollten dann im Wald bleiben, um mit ihren Sporen für den Fortbestand zu sorgen.

Verwendung in der Küche

Der Steinpilz wird wegen seines festen, wohlschmeckenden Fleisches besonders geschätzt. Er ist für alle Zubereitungsarten geeignet, zum Beispiel roh als Salat mit einer Marinade aus etwas Öl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer – eine wahre Gaumenfreude – oder in einem köstlichen Steinpilz-Risotto. Mit getrockneten Pilzscheiben oder zu Pilzpulver verarbeitet, erhält man eine feine Würze für verschiedene Speisen. Findet man nur ein oder zwei Pilze, lässt sich daraus eine Steinpilzsuppe zaubern.

 

Michael Pucher, Gartenfachberater und Pilzkenner

 


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