Die „Rotfüßchen“ und ihre Verwandten

Narrisch gute Schwammerl

 


Pilze für die erste Schwammerlsammel-Tour

Vom Frühsommer bis spät in den Herbst sind Rotfußröhrlinge (Xerocomellus chrysenteron) häufig in unseren Mischwäldern zu finden. Der Name verrät schon die Zugehörigkeit zu den Röhrlingen. Die Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae) eignet sich besonders, wenn man mit dem Sammeln von Schwammerln beginnen möchte, gibt es doch sehr wenige ungenießbare oder giftige unter ihnen. Die Röhren (Fruchtschicht) an der Hutunterseite sind ein sicheres Bestimmungsmerkmal, um sie von den Lamellenpilzen zu unterscheiden! Ein Merkmal, das den Rotfußröhrlingen ihren Namen gibt, ist ihr rot gefärbtes Fleisch am Stiel (Fuß). Die Röhren sind gelblich, im Alter olivgelblich und verfärben sich bei Druck schmutzig-grün bis blau. Das Sporenpulver ist olivbraun. Der filzig matte Hut mit einem Durchmesser von 3 bis 8 cm ist gelbbräunlich, grau, gelbgrau oder rötlich gefärbt. Seine Oberfläche ist oft aufgerissen und an den Riss- und Fraßstellen verfärbt sie sich meist rötlich. Das Fleisch wird im Schnitt kaum blau und mit zunehmendem Alter sehr schnell weich. Der säuerliche Geschmack macht Rotfußröhrlinge zu einem guten Mischpilz in der Schwammerlküche.

Die verwandten Filzröhrlinge

Die Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus) hat einen filzigen olivbraunen Hut. Die Röhren sind leuchtend gelb und relativ grob. Der Stiel ist im unteren Teil nicht rot.

Der Herbstrotfußröhrling (Xerocomus pruinatus) (Oktober-November) ist weniger madig als andere Rotfußarten. Sein Fleisch und der Stiel sind dicker und gelblich gefärbt.

Der blutrote Röhrling (Xerocomus rubellus) ist ein auffällig blut- bis weinrot gefärbter Filzröhrling. Sein Stiel hat rötliche Flocken und das Fleisch ist beim Anschnitt blauend.

Verwendung in der Schwammerlküche

Alle Filzröhrlinge sind Speisepilze und sehr gut als Mischpilze gemeinsam mit anderen Speisepilzen in Pilzgerichten zu verwenden. Sie eignen sich sehr gut zum Einfrieren: Dazu schneidet man die geputzten Schwammerln in Stücke und schmort sie in einer Pfanne mit etwas Fett oder Öl rund 15 Minuten unter häufigem Wenden. Nach dem Abkühlen füllt man sie in Gefrierbeutel oder -dosen.

Achtung! Beachten Sie, dass Rotfußröhrlinge gerne von Schimmelpilzen wie dem giftigen Goldschimmel (Sepedonium microspermum) befallen werden! Jeglicher Schimmel auf Pilzen gilt als giftig und kann zu erheblichen Gesundheitsschäden führen.

 

Michael Pucher, Gartenfachberater und Pilzkenner

 

 


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