Gartenarbeiten im November

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Wer keine Winterbegrünung gesät hat, kann den Boden mit Laub, Grünschnitt oder Mist bedecken.

Spinat und Laub bedecken den Boden.
Im September angebaute Phacelia, der Bienenfreund, bedeckt den Boden völlig, auch wenn es erfriert und als schützende Decke liegen bleibt.
Senf wäre gut als Winterbegrünung geeignet, sollte aber nur angebaut werden, wenn man keine Kohlgewächse pflanzt, da beide Kreuzblütler sind und so Krankheiten übertragen würden.

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Letzte Ernte vor dem Winter
Bevor der Frost kommt, wird es Zeit, das letzte Gemüse zu ernten und richtig zu lagern.
 

Gemüsegarten

Was jetzt noch im Garten wächst

Porree, Lauch
Lauch wird noch angehäufelt und mit Laub geschützt. Damit der Wind das Laub nicht verweht, sollte man Reisig darüber legen. Man kann aber auch diese Gemüse mit den Wurzeln ausgraben und dicht in Steigen oder Kisten stellen. An einer geschützten Stelle werden die Steigen mit Laub oder Reisig vor Frost und Nässe geschützt. Kommt der Lauch in den kühlen Keller, so werden die Blätter zur Hälfte gekürzt und die Pflanze wird bis zur Hälfte in leicht feuchten, rassen Sand eingeschlagen. Vom Porree werden die weißen Schäfte und die ersten 10 bis 15 cm der grünen Blätter verwendet. Da zwischen den Porreeblättern oft Sand und Erde steckt, schneidet man die Stangen der Länge nach bis knapp unter das Schaftende ein. Anschließend spült man Sand und Erde heraus.
 

Sprossenkohl
Obwohl Sprossenkohl normalerweise den Winter auch am Beet gut überstehen, können ihnen aber starke Kahlfröste schon zusetzen. Beim Sprossenkohl lässt sich die Erntemenge erhöhen, wenn man zuerst die voll entwickelten Rosen, die sich hauptsächlich im unteren Bereich des Strunks befinden, erntet. Dann haben die kleinen, noch nicht voll ausgebildeten Röschen Zeit, sich gut zu entwickeln.
 

Feldsalat, Vogerlsalat
Von im September gesäten Vogerlsalat kann man man im November schon ernten. Die größeren Blätter werden abgeschnitten und zu dicht stehende Pflanzen werden herausgenommen. Über den Winter sollte man den Vogerlsalat locker mit Reisig abdecken, damit man auch bei Schneelage oder leichtem Frost ernten kann. So hat man auch im Winter stets frischen Salat aus dem eigenen Garten.
 


WINTERSALATE

Zuckerhutsalat kann bis minus 8 Grad im Freien bleiben.
Winterendivien vertragen bis zu minus 4 Grad. Es ist günstig, Winterendivien so lange wie möglich im Freien zu belassen, da sie leicht den Geruch eines dumpfen Kellers annehmen.
Chinakohl verträgt zwar Frost, sollten aber geerntet werden, bevor die Temperatur unter minus 5 Grad sinkt.

Endivien, Chinakohl und Zuckerhut können mit den Wurzeln im Frühbeet oder Glashaus eingeschlagen werden. Dazu macht man einen Graben, gibt das Gemüse hinein und schüttet die Wurzeln mit Erde zu.

Asiasalate
Je nach Wetter können die Senfkohlarten aus Asien noch heuer oder sonst im zeitigen Frühjahr blattweise geerntet werden. Dazu zählen Red Giant, Mizuna, Tatsoi, Green in the Snow usw.

Rhabarber pflanzen
Für Rhabarber ist der November ein sehr guter Monat. Vor allem, wenn sie ihren Rhabarber jetzt verpflanzen oder zu groß gewordene Exemplare teilen möchten. Auch eine Neupflanzung wäre nun günstig.

Kren ausgraben
Kren für den Winterbedarf wird vor dem Frost ausgegraben. Die großen Wurzeln werden in feuchten Sand eingelegt. Die dünnen, langen Endwurzeln (Fechser) gibt man gleich wieder in die Erde, da diese im nächsten Herbst zu Ernten sind.

Wurzelgemüse lagern
Für kleinere Mengen Wurzelgemüse eignen sich zum Einlagern Plastikkübel mit ca. 1 cm großen Löchern im Boden. Diese werden bis zum Rand an geschützter Stelle in die Erde versenkt. Der Boden darunter muss durchlässig sein. Das Gemüse gibt man gemischt in den Kübel und füllt mit Sand die Hohlräume auf. Darüber kommen Bretter und gegen Frost wird mit Stroh oder Laub geschützt.

Achten Sie beim Setzen auf einen guten, lockeren, humusreichen Boden. Der Platz sollte sonnig bis leicht halbschattig sein. Rhabarber benötigt viele Nährstoffe, daher sollte man beim Setzen schon Kompost zur Erde mischen.


WINTERLAGER

Lagergemüse kontrollieren
Lagergemüse sollte laufend kontrolliert werden. Ist der Lagerraum zu trocken, sollten Kübel mit Wasser aufgestellt werden. Ist es im Lagerraum zu warm, sollten bei niedrigen Plusgraden die Fenster geöffnet werden.

Zwiebeln und Kartoffeln öfters wenden, wenn sie in mehreren Schichten aufeinanderliegen. Verfaulte Kartoffel aussortieren, sie stecken sonst laufend die gesunden an. Kartoffeln keimen kaum an, wenn diese mit Zwiebel, Knoblauch oder sonstigen, ätherischen Ölen enthaltenden Stoffen, gelagert werden. Sie sollten jedoch nicht mit Äpfeln gelagert werden, da diese ein Reifegas verströmen.

 

Obstgarten

Obstbäume pflanzen

Nach dem Laubfall ist die günstigste Pflanzzeit für Obstgehölze. Im November ist es meist noch so warm, dass die Wurzeln anwachsen und Regen und Schnee im Winter sorgen dafür die Wurzeln bestens eingeschlämmt werden. Die Auswahl an Bäumen ist im Herbst wesentlich größer als im Frühjahr und vielleicht kann man jetzt ja die Äpfel probieren und dann die Sorten pflanzen, die wirklich schmecken.

Frisch gepflanzte Bäume brauchen gleich oder spätestens im Frühjahr einen Pflanzschnitt.


Bäume kontrollieren
Wenn das Laub von den Bäumen ist, sollte man noch einmal mit dem Apfelpflücker die Bäume durchgehen und alle Fruchtmumien entfernen und vernichten. Ebenso ist das gesamte Obst aufzulesen und wenn es nicht verwertet werden kann, kommt es in die Mülltonne. Größere Mengen können auch eingegraben werden. Das gilt auch für das Laub, wenn sehr viel Schorf an den Früchten war.

Dann wird der Boden noch auf Wühlmausgänge überprüft. Gerade im Winter ist das Nahrungsangebot der Nager schlecht und dann kommen die Wurzeln der Obstbäume dran.


Obst richtig einlagern
Die Obsternte wird nun beendet. Wer größere Mengen hat, hat sicher auch einen geeigneten Lagerkeller. In zentralgeheizten Häusern gestaltet sich die Lagerung meist schwierig. Optimal für Äpfel wäre eine Temperatur unter 5 Grad und eine Luftfeuchtigkeit über 85 %. Man sucht also den kühlsten, dunklen Platz im Haus und für etwas Luftfeuchtigkeit kann man einen Kübel Wasser aufstellen. Auch das Lüften bringt meist genügend Feuchtigkeit. Jedenfalls ist eine Schimmelbildung zu vermeiden.

Äpfel geben Äthylen und Aromastoffe ab. Diese fördern die Reife anderer Früchte und Gemüse sowie das Verblühen von Blumen. Reifende Äpfel lassen weniger reife Äpfel rascher genussfähig werden. Das heißt, wer seine Äpfel lange lagern möchte, muss die reiferen Äpfel regelmäßig entnehmen und verwerten.

Pflanzzeit für Bäume
Da sie im Winter weniger austrocknen und noch gut anwurzeln, sollte man Bäume im Herbst pflanzen. Nur frostempfindlichere Bäume wie Marillen pflanzt man besser im Frühling. Ein großer Vorteil ist die Vielfalt in den Baumschulen, die für die Herbstpflanzung produzieren und wo man sich beim Obst die besten Sorten aussuchen kann. In guten Baumschulen klären Fachleute auf und beraten, ob ein Obstbaum einen Bestäuber braucht, ob es mehltau- und schorfresistente Sorten gibt und für welche Bodenverhältnisse ein Baum geeignet ist.

Ziergarten

Laub rechen und mulchen
Der Rasen wird von den letzten Blättern befreit. Benutzen Sie das viele Material einfach zum Mulchen. Verteilen Sie das Laub als 3 bis 5 cm dicke Schicht überall auf den Blumenbeeten, unter Sträuchern und Hecken. Es schützt die Pflanzen vor starken Frösten, die Bodenverdunstung wird herabgesetzt und die Bodenlebewesen bekommen Nahrung. Bitte räumen Sie Ihren Garten nicht zu gründlich auf. Bei den Stauden dürfen Samenstände stehen bleiben. Sie bieten etwas für die Vögel und sehen bei Raureif einfach gut aus. Nützlinge tun sich schwer, in einem steril ausgeräumten Garten zu überwintern.

Gehölze pflanzen
Nun ist ideale Pflanzzeit für Laubgehölze aller Art. Zwar kann man diese auch noch im Dezember setzen, sofern der Boden nicht gefroren ist, doch je früher sie gepflanzt werden, desto besser wachsen die Wurzeln noch an. Auf jedem Fall gut angießen, auch wenn die Erde feucht ist. Dadurch werden die Wurzeln gut eingeschlämmt.

Nun wird der Garten endgültig winterfest gemacht.

Stauden pflanzen
Einige Stauden sollte man alle paar Jahre teilen und umpflanzen. Sie werden bodenmüde und wachsen nicht mehr gut. Margariten, Sonnenhut und Sonnenbraut, Herbstastern, Monarden, Prachtscharten und Glockenblumen freuen sich über einen neuen Platz mit frischer Erde.

Nicht mehr pflanzen sollte man alle jene Arten, die keine stauende Nässe mögen und die nicht hundertprozentig winterfest sind, auch wenn es das Etikett manchmal verspricht.

Rosen pflanzen
Auch Rosen werden vorteilhaft im November gepflanzt. Die Rose ist eben die Königin der Blumen und wenn sie duftet, passt sie besonders gut in die Nähe des Hauses. Man sollte beim Kauf auf resistente Sorten achten, damit man nicht dauernd Probleme mit Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau hat. Die Rosen werden jetzt nur so weit zurückgeschnitten, dass sie nasser Schnee nicht schädigen kann. Das Rosenlaub ist oft mit Pilzen befallen und sollte daher entfernt werden. Auch das Unkraut wird entfernt und die Rosen werden mit Erde angehäufelt. Bei den übrigen Stauden und Sträuchern bleibt das Laub als Winterschutz liegen.

Zitronenverbene einwintern
Den herrlich nach Zitronen duftenden Strauch sollte man keinesfalls draußen erfrieren lassen. Er lässt sich gut im dunklen, kühlen Keller überwintern. Er wirft dabei das Laub ab. Man kann die Blätter aber auch zuvor pflücken und für Tee oder Duftsäckchen verwenden. Wenn man die Triebe einkürzt, ab und zu etwas gießt und die Pflanze im Frühling an einen helleren Platz stellt, wird sie viele Jahre gut gedeihen.

 

Neophyten

Staudenknöterich

japanischer (fallopia japonica bzw. polygonum cuspidatum))
Sachalin-Staudenknöterich (fallopia sachalinensis bzw. polygonum sachalinense)
Böhmischer Staudenknöterich (Fallopia x bohemica) eine Kreuzung der beider vorgenannten Arten.

Eingeführt wurden der Japanische und der Sachalin-Staudenknöterich bereits im 19. Jhdt als Zierpflanze, als Deckungspflanze und auch zur Böschungsbegrünung. Die Kreuzung Böhmischer Staudenknöterich ist wahrscheinlich viel später in Europa entstanden und noch nicht so lange bekannt.

Oft wenig genutzte Flächen wie Industriebrachen und Ausgleichsflächen; aber auch Parkanlagen, Spielplätze und Privatgärten werden vermehrt von den Problempflanzen bewachsen. Die Ausbreitung an Ufern und Dämmen begünstigt die Erosion und ist daher auch in diesen Bereichen unerwünscht.

Abgesehen davon wird wegen des rasanten Wachstums dieses invasiven Neophyten die heimische Flora massiv beeinträchtigt.


Eine Bekämpfung ist schwierig
Alle Staudenknöteriche besitzen ein ausdauerndes unterirdisches Rhizomgeflecht, aus dem im Frühjahr die bis zu vier Meter hohen Triebe mit hohlen Stängeln wachsen. Eine regelmäßige Mahd alle 3 – 4 Wochen wird angeraten, das Schnittgut sollte entfernt werden, um das Entstehen neuer Pflanzen zu verhindern. Über Jahre kann man so die Bestände zurückdrängen. Noch aufwändiger ist ein kompletter Bodenaustausch von mindestens einem Meter Tiefe - bei alten Beständen zum Teil bis zwei Meter oder noch mehr!

Gerade dieser mit Rhizomen belastete Boden muss dann entsorgt werden und darf nicht als Mutterboden wieder auf andere Flächen verteilt werden. Im Rahmen der Nutzung als mehrjährige Energiepflanze werden derzeit Versuche mit einer speziellen Züchtungsform „Igniscum“ gemacht, die standorttreu sein soll und sich nicht so stark ausbreitet. Dieses gewerbsmäßige Anpflanzen sollte man aber auch kritisch im Auge behalten.

 

Barbarazweig

Der 4. Dezember ist der Gedenktag der Hl. Barbara. Nach einem alten Brauch schneidet man an diesem Tag „Barbarazweige“. Bei richtiger Pflege sollen sie zu Weihnachten zu blühen beginnen.

Was muss ich beachten, damit das auch wirklich klappt?

Am beliebtesten sind Zweige von Kirsche oder Forsythie. Schneiden sie frische Triebe mit Blütenansätzen ab. Barbarazweige brauchen einen Kälteschock, um schon im Dezember zu blühen. Die Zweige sollten also vor dem Abschneiden schon einmal einem Frost ausgesetzt gewesen sein.

Zuhause legen sie die frisch geschnittenen Zweige für einige Stunden in lauwarmes Wasser. Für die Knospen bedeutet dies einen Startschuss in den Frühling. Bevor sie die Zweige in eine Vase stellen, sollten sie die Schnittstellen mit einem Hammer abklopfen. Sie erreichen damit eine bessere Wasseraufnahme der Zweige. Die Vase stellt man in einen gut temperierten Raum (Zimmertemperatur), nach Möglichkeit aber nicht über einen Heizkörper.

Notfallsmaßnahme: Sollte es bis Barbara noch keinen Frost gegeben haben, so empfiehlt es sich, die Zweige über Nacht in die Tiefkühltruhe zu legen und am Morgen für einige Stunden im lauwarmen Wasser aufzutauen. Auch so kann, allerdings auf eine etwas „rustikale“ Art ein „Startschuss in den Frühling“ erzwungen werden. Experimentierfreudige können auch versuchen, bei einem Waldspaziergang Zweige von Heidelbeeren mitzunehmen und diese im Zimmer zum Blühen zu bringen. Ich hab’s schon probiert. Zartrosa Glöckchen umrahmt von kleinen hellgrünen Blättern sind eine wahre Augenweide. Allerdings haben sich die Blüten immer erst einige Tage nach Weihnachten gezeigt.

Geschichten, die mit diesem Brauch in Verbindung gebracht werden Nach einem uralten Brauch nutzten junge Frauen Barbarazweige als Liebesorakel. Blühen die Zweige zu Weihnachten, kann sie im nächsten Jahr ein Liebesglück erwarten. Hat sie viele Verehrer, werden einzelne Zweige mit den jeweiligen Namen beschriftet. Es fällt dann die Wahl auf jenen Mann, dessen Zweig als erster zu blühen beginnt.

Wissenswertes über die Hl. Barbara Sie soll im 3. Jhdt. in der heutigen Türkei gelebt haben. Damals wurden die Christen grausam verfolgt. Barbara wurde gefoltert und enthauptet. Es gibt verschiedene Legenden, die besagen, dass ein verdorrter Zweig auf wundersame Weise zum Leben erweckt wurde und zu blühen begann. In der katholischen Glaubenswelt zählt sie zu den 14 Nothelfern. Sie ist die Schutzpatronin der Bergleute, der Gefangenen, der Glöckner und der Artillerie.

 

 


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