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Schönheitskur für Orchideen

Die tropischen Schönheiten

 


Meine Zimmerorchideen (Phalaenopsis) werden zusehends unansehnlich. Kann ich sie wieder zum Blühen bringen?

Pflanzen verstehen lernen Um Pflanzen zu verstehen, soll man sich über deren Herkunft Gedanken machen. Phalaenopsis (der deutsche Name ist „Nachtfalterorchidee“) ist ein Epiphyt, also ein „Aufsitzer“ und wächst in seiner tropischen Heimat in Bäumen. Das sagt schon einiges aus über einen günstigen Standort. Im Baum hat die Pflanze keine volle Sonnenbestrahlung, sie hat auch keine nassen Füße. Das heißt, sie sollte einen eher halbschattigen Standort haben und nach dem Gießen – optimal ist Regenwasser – im Untersetzer kein stehendes Wasser haben, sonst beginnen die Wurzeln zu faulen.

 

Die „vergammelte“ Pflanze
Nach einigen Monaten hat das einstige Schmuckstück oftmals seinen Reiz verloren. Auf den Blättern zeigen sich Flecken vom Sonnenbrand, es haben sich graugrüne Luftwurzeln gebildet, von denen viele schon vertrocknet und abgestorben sind. Auf den Kompost damit? Mitnichten! Es wäre wirklich schade darum. Wir machen eine „Schönheitskur“! Die Vorbereitung auf die „Schönheitskur“ In so einer vernachlässigten Orchidee steckt ein großer Überlebenswille. Eine Rettung ist dann sinnvoll, wenn das Herz der Pflanze noch intakt, sprich nicht faulig ist. Vor allem unsachgemäßes und zu häufiges Gießen führt hier zu einer Fäulnis, dann ist leider Hopfen und Malz verloren.

Als erstes untersuchen sie den Kümmerling gründlich, ob sich Woll- oder Schildläuse eingenistet haben. Auch wenn sie nicht fündig geworden sind, stellen sie die Pflanze nach einem gründlichen Bad mit lauwarmem Wasser erst einmal für 1 Monat in Quarantäne. Es ist nicht auszuschließen, dass sich solche unerwünschte „Viecherl“ an nicht einsehbarer Stelle (im Topf?) angesiedelt haben. Diese Läuse sind nämlich Orchideen-Liebhaber. Haben sie dann wirklich Läuse festgestellt, fragen sie ihren Gartenfachberater, wie sie diese am Besten an- oder umbringen. Haben sie dann keine Läuse gefunden, können sie erstmals aufatmen.

Jetzt wird es Zeit, sich einen neuen Orchideentopf aus durchsichtigem Kunststoff zu besorgen. Ein neuer kostet fast nix, den alten müssten sie aufwändig desinfizieren, also weg damit. Besorgen sie sich Orchideen-Erde (Orchideen- Substrat). Die „Schönheitskur“ Lösen sie die Pflanze aus dem Topf und entfernen sie die Reste des alten Substrates. Sie sehen nun einen längeren „Wurzelstamm“. Schneiden sie die untere Hälfte weg, desinfizieren sie aber vorher das Schneidwerkzeug! Dann entfernen sie alle vertrockneten Wurzeln, kürzen alle überlangen Wurzeln ein und brechen sie die beiden unteren Blätter weg, außer es zeigt sich dort schon ein Blütenansatz.

Jetzt geben sie etwas Substrat in den neuen Topf und stellen die nunmehr „operierte“ Pflanze hinein. Die untersten Blätter sollten auf Höhe des Topfrandes sein. Dann füllen sie den Topf mit dem Substrat. Stoßen sie den Topf dabei öfters an, damit sich das Substrat verdichtet. Damit die Wunden der Pflanze verheilen können, sollten sie diese erst nach etwa 3-4 Tagen gießen. In weiterer Folge höchstens 1x wöchentlich gießen, wenn sich dann ein neuer Blatttrieb zeigt, kann man wieder alle 14 Tage düngen.

 

Die Pflege
Die meisten dieser Schmetterlingsorchideen erleiden wohl den „Tod der nassen Füße“, oder sie verdursten. Empfehlenswert ist, den Pflanzentopf 1x wöchentlich in lauwarmes Wasser zu tauchen und gut abtropfen zu lassen, sodass sich im Übertopf kein stehendes Wasser ansammeln kann. Die Hauptblütezeit ist während der Wintermonate. Wenn da keine Anzeichen für einen Blütenansatz erkennbar sind, stellen sie die Pflanze für 1 Monat etwas kühler (ca. 15 °C), aber auf einen eher hellen Platz. Weil sie da eine Ruhezeit durchmacht, sollten sie nur alle 2 Wochen gießen. Abgeblühte Rispen sollten sie keinesfalls entfernen. Schneiden sie diese zwischen dem 2. und 3. Auge ab, meist bilden sich dann neue Blüten.

 


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