Pflanzenstärkungsmittel
Acker-Schachtelhalm, Zinnkraut Equisetum arvense, stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge.
Herstellung:
15 g getrocknetes bzw. 100 g frisches Kraut in 1 l Wasser für 24 Stunden einweichen und anschließend 30 Minuten auf kleiner Flamme kochen; nach dem Abkühlen und Abseihen wird der Tee 1 : 5 mit Wasser verdünnt und über die Pflanzen fein versprüht. Morgens, bei bedecktem Wetter bzw. vor Sonnenaufgang.
Schachtelhalm-Tee stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen gegenüber verschiedenen Pilzkrankheiten, ideal z. B. für Rosen, Tomaten, Gurken, Obstbäume …
Seine wertvollen Inhaltsstoffe:
Kieselsäure, viele Mineralien und Spurenelemente, organische Säuren; verwendet wird die ganze Pflanze ohne Wurzel Beim Ackerschachtelhalm ist es vor allem der hohe Gehalt an Kieselsäure, der von den Pflanzen aufgenommen wird und das Zellgewebe festigt und härtet. Pilzsporen können nicht so leicht ins Blatt eindringen, Schädlinge haben mehr Mühe das Blatt zu fressen bzw. anzusaugen. Ganz wichtig ist dabei, die Pflanzen nicht mit Mineraldüngern (Blaukorn, Kunstdünger) zu düngen, weil diese die Pflanzen weich und anfällig machen.
Pflanzlicher Dünger
Günstige Dünger aus Pflanzen wie Brennnessel, Löwenzahn, Kräuter ohne Blüten und Samen können auf Vorrat angesetzt werden.
Herstellung:
30 g Kräuter und 2 Liter Wasser in einem Kübel anrühren, mit einem Tuch abdecken, täglich umrühren; nach 2 – 3 Wochen abseihen und die Jauche 1:20mit Wasser verdünnen. Bei bedecktem Wetter, morgens, in den Boden rund um die Pflanzen gießen. Nicht über die Pflanzen gießen!
Tipp: zum Düngen eine alte Tasse und Kübel verwenden
BRENNNESSEL, Urtica dioica stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge.
Herstellung von Brennnesseljauche:
Reich an Eisen, Kieselsäure, Spurenelementen, Phosphor, Stickstoff, Vitaminen und Enzymen.
1 kg frisches oder 150 g trockenes Brennnesselkraut in 10 Liter kaltes Wasser, vorzugsweise Regenwasser einweichen.
Man zerkleinert die Pflanzen mit der Gartenschere, so können die Mikroorganismen die Blätter gut erschließen. Als Gefäß eignet sich ein Holzfass oder eine Kunststofftonne, bitte keine Metallfässer verwenden.
Das Fass mit einem Gitter und Tuch abdecken, damit keine Tiere hineinfallen können, aber nicht luftdicht verschließen. Täglich mit einem Holzstecken umrühren; die Kräuter vergären nun, je nach Temperatur dauert das 1 bis 2 Tage, dann sieht man auf der Oberfläche einen Schaum. Die Flüssigkeit wird trüb, dann dunkler, und wenn sie nicht mehr schäumt, ist sie
fertig vergoren. Zur Geruchsminderung kann man ein paar Handvoll Gesteinsmehl einmengen und nach 2 – 3 Wochen, abseihen (Gummihandschuhe tragen) und die Jauche 1:20 mit Wasser verdünnen. Bei bedecktem Wetter, morgens, in den Boden rund um die Pflanzen gießen. Nicht über die Pflanzen gießen!
Tipp: zum Düngen eine alte Tasse, Gummihandschuhe und Kübel verwenden!
Pflanzensäfte geben Pflanzen Kräfte
Die Pflanzen können auch gemischt als Kräuterjauche vergoren werden. Beinwell (Comfrey), enthält Stickstoff, Kali, Spurenelemente und Mineralstoffe. Borretsch, das Gurkenkraut eignet sich zur Jauche, ebenso die Blüten und Blätter von Löwenzahn. Zwiebelschalen und Zwiebelreste sind reich an schwefelhaltigen, ätherischen Ölen und kommen auch in die Jauche. Zur Geruchsminderung können neben Steinmehl noch Baldrian, Kamille und Eichenblätter zugesetzt werden. Pflanzen, die das Wachstum ihrer Nachbarn hemmen, wie Liebstöckel, Beifuß oder Wermut werden nicht verwendet.
Gründüngung
Eine wertvolle Bodenverbesserung kann man auch mit Pflanzen erreichen. Nach Möglichkeit sollten unsere Gemüsebeete nicht länger als 10 Wochen (Glashaus 6 – 8 Wochen) brach liegen. Besonders über die Winterzeit ist es sinnvoll, die freien Beetflächen mit Gründüngungspflanzen einzusäen. Im Sommer helfen uns Leguminosen (z.B. Klee, Erbsen, Bohnen), sie binden den Stickstoff aus der Luft und speichern ihn im Boden, für die Pflanzen, die daneben wachsen. Sie helfen dem Boden, sich zu regenerieren. Die Wurzeln lockern und lüften den Boden und reichern diesen mit organischer Masse an. Durch die Blätter wird der Boden beschattet, bei Niederschlägen nicht verschlämmt und die Erde bleibt locker, die Bearbeitung wird leichter.
Gründüngung wird nicht geerntet
Sie ist nur dazu da, dem Beet wertvolle organische Masse zuzuführen. Die Bodenlebewesen, Mikroorganismen und Würmer fressen und zerkleinern dabei das organische Material. Sie beschleunigen so den Humusaufbau. Regenwürmer sind sensationell im Graben. Sie lockern den Boden und düngen ihn gleichzeitig mit dem Kot.
Tierische Dünger
Biologische Dünger wie Hornspäne, Haare, Federn, Schafwollpellets, kompostierter Hühnermist, Kompost, Wurmhumus, Gründüngung, … fördern das Bodenleben und somit wird Dünger für die Pflanzen verfügbar.
Regenwürmer
gibt es seit mehr als 100 Millionen Jahren. In Europa gibt es ca. 400 verschiedene Arten, in Österreich ca. 60 und auf der ganzen Welt mehr als 3.000 verschiedene Regenwurmarten. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, Pilzen und Bakterien. Ihre Röhren belüften den Boden und lassen überschüssiges Wasser abfließen, d. h. der Boden kann mehr Wasser aufnehmen. (Dauerregen!)
Die krümeligen Kothäufchen sind kostbarer Dünger, der den Boden fruchtbar macht. Besonders ins Auge fallen diese Häufchen im Rasen. Dann kann man davon ausgehen, dass sich noch Regenwürmer in der Erde darunter befinden. Also freuen wir uns darüber, der Boden lebt.
Lästige UNkräuter
Tipp: Entsorgen Sie Wurzelunkräuter nicht frisch gejätet über den Kompost, sondern lassen Sie Löwenzahn, Giersch, Quecke, etc. zuvor ca. 2 Wochen zu Jauche vergären, sie treiben sicher nicht mehr aus und versorgen gleichzeitig die Pflanzen mit Dünger.
Beim Jäten der Beete können Pflanzen ohne Blüten und Samen bedenkenlos neben den gesetzten Pflanzen auf der Erde liegen, diese Art des Mulchens ist für die Regenwürmer ganz besonders wichtig, sie brauchen was zum Fressen!
Jede Laus beißt
Genauso brauchen auch die so geliebten Marienkäfer die Läuse am Apfelbaum und in der Rose; es ist daher nicht sinnvoll, den Marienkäfern das Futter wegzunehmen, indem wir jede Laus umbringen. Hier ist Geduld angesagt, wegschauen und die Natur sein lassen. Marienkäfer fressen Blattläuse. Je mehr Futter, umso mehr vermehren sich die Marienkäfer. Allerdings ist es ratsam, Läuse im Wintergarten zu dezimieren z. B. mit Neemöl-Produkten, Brennnessel- Tee, Kapuzinerkresse-Tee und Gelbtafeln für Weiße Fliege, weil die natürlichen Feinde fehlen.
Einen biologischen Frühling, Geduld und Gelassenheit und die Natur sein lassen wünscht Christa Pucher