Katzen haben Rechte
Vor Gericht zu ziehen, um Katzen das Betreten des eigenen Grundstückes verbieten zu lassen, hat kaum Aussicht auf Erfolg. Es sei denn, der Nachbar hält rudelweise Katzen oder füttert Scharen von Streunern durch. Im Regelfall dürfen also Katzen fremde Grundstücke betreten und den Garten auch als Toilette nutzen. Das ist als naturgegeben zu dulden, genauso wie der Besuch von Igeln, Vögeln und anderer Wildtiere zu akzeptieren ist. Was kann ich da tun? Nun, den katzensicheren Garten gibt es nicht, außer man hält sich einen Hund. Was ist aber, wenn der Hund im Haus ist? Wie kann ich verhindern, dass Katzen frisch gesetzte Pflanzen und Keimlinge ausgraben diese frisch angelegten Beete als Toilette benutzen sich in Kräuterstauden wälzen bei Vogeltränken oder Gartenteichen auf Beute lauern?
Sie werden sicherlich beobachtet haben, dass Katzen meist auf denselben Flächen ihr Geschäft verrichten. Sie meiden matschige Böden, lieber sind ihnen Flächen mit lockerer, trockener Erde. Sie sollten also erreichen, dass ihr Garten für Katzen möglichst unattraktiv wird. Ich habe für Sie einige Tipps, wie Sie manchen unliebsamen Verhalten der Stubentiger in den meisten Fällen Einhalt gebieten können.
Schnüre über den Beeten
Wenn sie Beete frisch anlegen und darin Saatgut ausbringen oder Pflanzerl setzen, stecken sie in Abständen von 30 – 50 cm dünne „Steckerl“ in die Erde und spannen sie gitternetzartig Schnüre in einer Höhe von 15 – 20 cm. Sie erreichen damit auch, dass nicht nur Katzen diese Gärten meiden, auch junge Salatpflanzerl werden von den Spatzen nicht mehr zerpflückt. Sie haben außerdem kein Problem mit Gießen und Unkrautjäten. Dies hat außerdem den Vorteil, dass unerwünschte Gäste wie Nacktschnecken leicht entfernbar sind, was bei einer Abdeckung mit Vlies nicht so einfach möglich ist. Wenn die Pflanzen groß genug sind, kann man die Steckerl und Schnüre wieder entfernen. In trockenen, unbewachsenen Ecken des Staudengartens oder unter Gehölzen empfiehlt es sich, Rindenmulch auszubringen.
Kräuter machen Katzen high
Im Kräutergarten fühlen sich Katzen von manchen Pflanzen magisch angezogen. Es zählen die echte Katzenminze, Katzengamander, Lavendel und Baldrian zu ihren Lieblingspflanzen. Die Duftstoffe dieser Pflanzen werden sogar im Katzenspielzeug, aber auch bei der Herstellung von Katzennahrung eingesetzt. Katzen meiden aber eher Brennnessel oder Beinwell. Beim Anlegen eines Kräutergartens können ihnen Gartenfachberater des Siedlervereines dazu gute Tipps geben. Katzen meiden dorniges Gestrüpp. Mit Zweigen von Heckenrosen, Schlehen, Brombeeren oder anderer stachelbewehrter Pflanzen lassen sich Katzen vom Besuch gewisser Orte abhalten.
Anfütterungsverbot?
Wenn Katzen satt sind, ist auch ihr Jagdtrieb eher gedämpft. Das gilt für den eigenen Stubentiger. Keinesfalls sollten Sie aber Nachbarkatzen anfüttern. Wenn jemand empfiehlt, für Igel im Herbst Katzenfutter bereitzustellen, ich rate davon ab. Igel finden normalerweise genug Nahrung, vom Katzenfutter bleibt Ihnen ohnehin nur das, was Nachbars Katzen übriglassen. Ob ihre Tierliebe dann so weit geht, dass sie für die Besucher aus der Nachbarschaft auch Katzenklos in Ihrem Garten aufstellen und diese täglich säubern, sei Ihnen überlassen.
Haben sie noch Fragen oder möchten Sie uns eigene Erfahrungen mitteilen?
Schreiben sie uns dann bitte ein Mail an alfred-schrempf@gmx.at
von Alfred Schrempf