Der Japanische Knöterich

Unser Gartenfachberater Franz Wörister berichtet

 


In Europa erstreckt sich der Lebensraum über Gebiete mit feuchtem Boden, wie entlang von Gewässern und gehölzfreien Uferzonen. Aber auch auf Ruderalflächen, am Straßenrand, entlang von Böschungen und Wäldern siedelt sich die Pflanze an.

Gegenüber den Lichtverhältnissen ist der Japanknöterich flexibel eingestellt und wächst am sonnigen wie am schattigen Standort gleichermaßen exzessiv. Als invasiver Neophyt bedroht der Japanische Knöterich Ökosysteme auf der ganzen Welt.

Dessen ungeachtet geht von der Pflanze keine giftige Gefahr für Mensch und Tier aus. Im Gegenteil können die jungen Sprossen zubereitet werden wie Rhabarber oder Spargel. In der japanischen Heilkunst liefert die Wurzel eine Tinktur, die sich förderlich auf den Blutdruck auswirkt und einen zu hohen Cholesterinspiegel senken soll. Während der Blütezeit von August bis Oktober ist Japanischer Knöterich gut zu erkennen an seinen weißen Rispenblüten, die durchaus hübsch anzusehen sind.

Außerhalb der Blütezeit sind es die Blätter und Triebe, die als Erkennungsmerkmal dienen:
Grüne, bis 20 cm lange, bis 13cm breite, eiförmig spitze Blätter Bis zu 3m lange, hohle Triebe Triebe häufig rot angehaucht

Die Schäden, die durch die Ausbreitung des Staudenknöterichs entstehen, haben inzwischen volkswirtschaftliche Relevanz erreicht. Der Staudenknöterich verursacht durch sein starkes Wachstum Schäden an Bauwerken und Uferbefestigungen. Kleine Ritzen im Mauerwerk werden durch die Triebe gesprengt. Auch der Naturschutz stuft die beiden Arten als Neophyten mit invasivem Charakter ein. Die heimische Pflanzenwelt wird dort, wo der Staudenknöterich wächst, stark verdrängt. Hat der Staudenknöterich erst einmal große Bestände gebildet, ist eine Bekämpfung sehr aufwändig und speziell an naturnahen Standorten sehr schwierig, weil er aus kleinsten Pflanzenteilstücken neu austreibt.

Hat man einen Japanischen Knöterich in der Natur oder gar im Garten entdeckt, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Im frühen Stadium verschaffen Ihnen folgende mechanischen Bekämpfungsmethoden noch gute Erfolgsaussichten, eine Invasion zu verhindern. Haben die Rhizome des Japanknöterichs erst eine kleine Fläche erobert, kommen Sie mit konsequentem Ausgraben und Ausreißen dem Invasoren bei. Achten Sie darauf, möglichst keine Wurzelstücke im Boden zu belassen. Gehen Sie so häufig mit dem Spaten oder der Spitzhacke ans Werk, bis sich kein Austrieb mehr blicken lässt. Teilstücke der Pflanzen sollten am besten aus der Erde ausgesiebt und entsorgt werden.

Besiedelt der Staudenknöterich bereits ein größeres Areal, kommen Sie mit Ausgraben nicht zum Ziel. Jetzt sollte die Pflanze von April bis Oktober/November alle 2-3 Wochen bodennah abgemäht werden. Reinigen Sie die Geräte anschließend gründlich, damit keine Pflanzenteile in andere Regionen des Gartens verschleppt werden. Erfahrungsgemäß erfordert diese Bekämpfungsmethode bis zu 5 Jahre Geduld. Die ausgegrabenen oder abgemähten Pflanzenteile sind fachgerecht zu entsorgen.

 


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