Mairübe, Herbstrübe, Stoppelrübe

auch Wasserrübe, Weiße Rübe, Saatrübe, brassica rapa var. Rapa, Familie Kreuzblütler

 


Die Herbstrübe gibt es als kugelige und als langgestreckte Sorte. Die sonnenbeschienenen Teile der Rübe werden violett.

Je nach Anbauart ist die Rübe nach der Ernte komplett weiß, oder sie hat eine weiß-violette Färbung. Die kugeligen Sorten sind geschmackvoller; die langgestreckten sind dagegen geschmacklich herber.

Standort:
Stoppelrüben stellen keine speziellen Ansprüche an den Boden. Am wohlsten fühlen sie sich jedoch auf tiefgründigen, sandigen bis lehmigen Böden, zu schwere Böden sind weniger geeignet. Generell sollte ein ausreichend hoher Humusgehalt vorhanden sein und eine feinkrümelige Bodenstruktur, die Durchlüftung und Durchlässigkeit fördert. Stoppelrüben gedeihen auf kühleren Standorten. Der Anbau von Mairüben erfolgt im zeitigen Frühjahr, Herbstrüben werden ab August in den Herbst hinein kultiviert. Heiße Sommertemperaturen führen zum Schießen der Pflanzen, weshalb man zu dieser Jahreszeit keine Aussaat vornimmt.
 

Aussaat:
Stoppelrüben werden wie Radieschen direkt gesät, entweder in Reihen oder breitwürfig. Es sollte dann auf einen Endabstand von 20-30 cm vereinzelt werden. Der Aussaatzeitpunkt für die Saatgutgewinnung (Überwinterung der Rüben und Auspflanzung im Frühjahr) sollte so gewählt werden, dass so spät wie möglich im Herbst geerntet wird. Üblicherweise reicht es, Mitte bis Ende August auszusäen. Beim Anbau sollte man auf die Fruchtfolge achten. Stoppelrüben können gut als Folgefrucht für Kulturen, die ab August das Feld räumen, angebaut werden. Vorbeugend sollte darauf geachtet werden, dass der Anteil an Kreuzblütlern in der Fruchtfolge nicht über 30% steigt. Treten Probleme mit Kohlkrankheiten

auf, sind meist Anbaupausen von mindestens 5 Jahren unumgänglich. Die Kulturdauer ist relativ kurz, erntereif sind die Rüben schon nach etwa 10 Wochen. Im Mittelalter galt sie als Hauptnahrungsbestandteil und wurde später fast völlig von der Kartoffel verdrängt. Heute wird sie nur noch selten angebaut. In Tirol brennt man daraus einen Schnaps, den „Krautinger“.
 

Ernte und Lagerung:
Geerntet wir bei trockenem Wetter im Mai („Mairüben“) bzw. im Herbst vor dem Frost, allerdings so spät wie möglich, um die Lagerzeit im Keller oder Kühlhaus möglichst kurz zu halten. Zum Einlagern ist das Laub bis auf die Herzblätter zu entfernen. Etwaige kleine Blattreste, die noch am Strunk verblieben sind und nun eintrocknen, gründlich entfernen. Überhaupt gilt: je gründlicher alles Trockene, Dürre und Faulige entfernt wird, umso gesünder gehen die Pflanzen über den Winter! Arche Noah verwendet zum Lagern eine Mischung aus Sägespänen und Kokosfaser in einem Mischungsverhältnis 2:1. Ist der Lagerraum feucht, halten die Knollen in diesem Substrat bis in den Frühling. Wichtig ist, immer neues Material zum Überwintern zu nehmen, um die Übertragung von Krankheitserregern auszuschließen. Die Lagerung erfolgt in einem frostfreien, kühlen Raum (optimal 2-4° C). Dies kann ein Erdkeller, Kühlhaus oder sogar ein geschützter Frühbeetkasten sein.

 


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