Geerntet wird meist spät im Herbst. Auch wenn sich die Schalen hart anfühlen, sind sie ziemlich empfindlich. Vermeiden Sie bei der Ernte Druckstellen, sonst verderben die Früchte schnell. Kühl gelagert bleiben sie bis zu zwei Monate frisch und aromatisch. Wird allerdings zu spät geerntet, verlieren sie ihre Lagerfähigkeit und neigen zu Braunfärbung des Fruchtfleischs. Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist gekommen, wenn sie von grün auf gelb umfärben und der Filzbelag sich zu lösen anfängt.
Köstliches aus Quitten
Für die Zubereitung in der Küche eignet sich die Quitte dank des intensiven Aromas und des guten Geschmacks ganz besonders gut. Vielleicht ist das Interesse in den vergangenen Jahrzehnten deshalb zurückgegangen, weil die Verwertung der Früchte mit etwas mehr Aufwand verbunden ist als bei Apfel und Birne? Quitten werden gekocht, gedünstet, gedämpft oder gebacken. Aus ihnen kann man allerhand zubereiten: Marmelade, Kompott, Quittensuppe, Quittenbrot (siehe Rezept), Mus, Chutney, Saft und daraus Gelee (Quittenkäse), Schnaps, Likör, Wein sowie Secco. Wir pressen die rohen Quitten zu reinem Quittensaft, der pasteurisiert wird. Der Geschmack ist wirklich einzigartig und begeistert jeden. Auch gemischt mit Apfel- oder Birnensaft wertet er diese geschmacklich auf. Sogar als Heilmittel wird die Quitte verwendet: Die unzerkleinerten Samen nutzt man zur Bereitung eines Schleims zur Hustenreizminderung und als leichtes Abführmittel. Die in der Frucht enthaltenen Gerbstoffe helfen gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Für pflegende Salben und Cremes dient der Schleim ebenfalls als Grundlage. Kurzum: Die Quitte ist eine echte Universalfrucht, die in keinem Hausgarten fehlen sollte. Unkompliziert in der Pflege, nicht zu groß, also auch für kleinere Gärten geeignet, erfreut sie mit schönen großen Blüten und attraktiven Früchten, die nicht nur hervorragend schmecken und gut duften, sondern auch vielseitig in der Küche oder in der Naturheilkunde Verwendung finden – heute heißen solche Lebensmittel „Superfood“.
Klaus Strasser, Gartenfachberater
Rezepte
Quittenbrot à la Adamsgarden - Rezept von Roswitha Adamsmair
Zutaten: 2 kg Quitten, 80 dag Zucker, 250 g geriebene Mandeln, Zimt, Galgant, Nelkenpulver, Ev. Zucker oder Sesam
Zubereitung: Quitten vierteln, Kerngehäuse entfernen, mit wenig Wasser weich dünsten. Anschließend mit dem Zauberstab pürieren. Mit Zucker aufkochen, Mandeln und Gewürze dazugeben und nochmals kurz aufkochen lassen. Dann auf Backpapier ½ -1 cm dick aufstreichen und etwa zwei Wochen trocknen lassen. Die getrocknete Masse wird in kleine Portionen geschnitten und je nach Geschmack in Zucker oder Sesam gewälzt, schmeckt aber auch pur sehr gut.
Quittenmarmelade - Rezept von Lothar Bauer
Zutaten: 2 kg Quitten, 1 kg Gelierzucker 2:1, Saft von 2 Zitronen, 0,5 l Wasser, etwas Rum
Zubereitung: Die Quitten waschen und die Härchen abreiben. Dann die Früchte schälen, das Kerngehäuse ausschneiden und das Fruchtfleisch grob würfeln. In einen geeigneten Kochtopf geben. Den Saft von 2 Zitronen mit Wasser auf ca. 0,5 Liter aufgießen und mit 250 g Gelierzucker 2:1 zu den Quitten in den Topf geben. Die Masse weichkochen, bis die Fruchtstücke zerfallen. Mit dem Stabmixer pürieren, den restlichen Zucker einrühren, nochmals 7 bis 10 Minuten kochen und mit etwas Rum verfeinern. Nach erfolgreicher Gelierprobe das Qittenmus in heiß ausgespülte Gläser randvoll füllen und mit einem Deckel verschließen. Mit einem Tuch abgedeckt 5 Minuten auf den Deckel stellen, dann umdrehen und abgedeckt auskühlen lassen. Schmeckt sehr gut zum Frühstück und auf Palatschinken.
Mehr Köstlichkeiten zum Nachkochen und -backen finden Sie im Kochbuch der SV-Gartenfachberater.
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